Um GoodNotes Gliederungen zu erstellen, kannst du entweder Post-its oder Registrierkarten benutzen. Ich erkläre dir hier die unterschiedlichen Möglichkeiten und zeige dir, wie ich meine Notizbücher in GoodNotes gliedere.
Gliederungen in GoodNotes mit Post-its
Zur Erklärung ein kurzer Ausflug in die Papierwelt: Eine Möglichkeit, sich in einem seitenreichen Buch oder Aktenordnerschnell zurechtzufinden, ist es, kleine Post-its an die Seiten zu kleben, wo z.B. ein wichtiger Abschnitt oder ein neues Kapitel beginnt, und diese Post-its dann mit einem kurzen Text zu beschriften, sodass erkennbar wird, welcher Abschnitt dort startet. Die digitale Gliederungsfunktion in GoodNotes funktioniert genauso: An die Seite, wo ein neuer Abschnitt beginnt, klebst du ein digitales Post-it, auf das du eine Kapitel-/Abschnittsüberschrift schreibst.
Tippe für eine Gliederung in der Miniaturansicht deines Notizbuchs auf den kleinen Pfeil rechts unter der Seite, die du mit einem digitalen Post-it versehen möchtest, und wähle die Option SEITE ZUR GLIEDERUNG HIN… (ZUFÜGEN) aus. Es öffnet sich ein Textfeld und du kannst das Post-it (den Reiter) mit einem Titel versehen. Klicke danach auf HINZU und schon hängt das Post-it/der Titel an der entsprechenden Seite und gibt in der Übersicht Orientierung.

Über den Reiter GLIEDERUNGEN zeigt dir GoodNotes alle Post-its/Gliederungspunkte separiert an. Wenn du hier mit aussagekräftigen Kapitelübersichten bzw. Titeln/Untertiteln agierst, dann kannst du dir auf diesem Weg ganz einfach eine Gliederung/einen Index für dein Notizbuch erstellen, was dich auch in Notizbüchern mit vielen Seiten den Überblick behalten lässt. Wie im Papierleben kannst du der Seite auch mehrere Post-its dranheften sowie einzelne oder alle Post-its im Titel ändern oder wieder entfernen.
Manchmal hängen importierten PDFs bereits Gliederungsmarkierungen an, das heißt, das PDF wird mit einer Gliederungsstruktur importiert, die GoodNotes dir in der Gliederungsansicht mit anzeigt. Wenn du nicht beide Gliederungen angezeigt bekommen möchtest, klicke einfach in der Gliederungsansicht oben rechts auf FILTER und (de-)aktiviere die Anzeige PDF-GLIEDERUNG bzw. die Anzeige EIGENE GLIEDERUNG.

Beachte, dass der Titel immer einer Seite anhängt, also wirklich wie ein digitales Post-it-Reiterchen an dem digitalen Blatt Papier. Verschiebst du die Seite mit dem Titel, verschiebt sich der Titel mit – so als würdest du ein Blatt Papier mit einem draufgeklebten Post-it aus deinem Aktenordner nehmen und an einer anderen Stelle wieder einheften. Und das hat natürlich dann Auswirkungen auf deine Gliederung/deinen Index.
Entsprechendes gilt, wenn du die Seite mit dem Titel in den Papierkorb legst und dort endgültig löschst, dann ist dieses Gliederungselement weg. Legst du die Seite mit dem Gliederungselement (also dem digitalen Post-it) lediglich in den Papierkorb, hast es dort aber noch nicht endgültig gelöscht, dann ist der Gliederungstitel in der Gliederung noch vorübergehend sichtbar, auch wenn die Seite nicht mehr in deinem Notizbuch erscheint.
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Gliederungen in GoodNotes mit Trennblättern
Mithilfe der Gliederungen kannst du auch umfangreiche Notizbücher in Kapitel/Themen unterteilen und so strukturieren. In meinem Notizbuch »Kalender« beispielsweise ist an die Seiten, in denen ein neuer Monat startet, als Gliederung jeweils der Monatsname eingefügt, sodass ich einfach über die Gliederung in den jeweiligen Monat springen kann.

Wie im Papiernotizbuch bzw. Aktenordner kannst du dich bei der Gliederung für zwei Varianten entscheiden, du kannst entweder
1. ein Post-it oder Klebe-Reiter an eine Seite kleben – wie im Kalenderbeispiel oben – oder
2. ein Register- oder Trennblatt einfügen.
Entscheidest du dich dafür, mit Register-/Trennblättern zu arbeiten, kannst du diese auch (unterschiedlich) farbig gestalten, dann fallen die neuen Abschnitte besonders auf und du kannst dich durch die Farbe noch mal besser in deinem Notizbuch orientieren. Auch hier kannst du dich aus der Papierwelt inspirieren lassen, wo ja viel mit farbigen Trennern/Registern gearbeitet wird. Damit die digitalen Register-/Trennblätter in der Gliederung angezeigt werden, füge die entsprechenden Seiten auch der Gliederung hinzu.
Wann du welche Variante nutzt, hängt wieder vom Kontext in deinen einzelnen Notizbüchern sowie von deinen Vorlieben ab. In einem Projektnotizbuch finde ich es beispielsweise sehr praktisch, mit Trennblättern zwischen den einzelnen Projekten oder Kunden zu arbeiten, während ich im Kalender nicht auf die Idee kommen würde, da die Monatsübergänge nicht immer auf einer Seite abschließen, sondern häufiger mitten in der Woche liegen, da würde mich ein Trennblatt, noch dazu ein farbiges, zu sehr im Überblick über die Wochen stören.
Gliederung – weniger ist mehr
Auch beim Thema Gliederung, d.h. Einfügen von Kapiteln/Unterabschnitten, kannst du dich an dem Leitsatz »Weniger ist mehr« orientieren. Wenn ich in meinem Kalender beispielsweise jede Seite als Kalenderwoche der Gliederung hinzugefügt hätte (im Papierleben also an jede Seite einen kleinen Post-it-Zettel geklebt hätte), wäre das zu viel und eher hinderlich für die Orientierung. Auch hier geht es um die leichte Erfassbarkeit. Aus demselben Grund empfiehlt es sich, knackige aussagekräftige Überschriften und Bezeichnungen für die Abschnitte/Kapitel zu finden. Hier lediglich von Projekt 1, Projekt 2 etc. zu sprechen, hilft in der Gliederung im Überblick später wenig für die Orientierung.
Bei der Sortierreihenfolge deiner Seiten bist du im digitalen Notizbuch viel freier als im Papiernotizbuch, denn digital kannst du neue Seiten entspannt auch mal mitten in schon bestehende Notizbücher einfügen. Auch ist das Buch im Umfang nicht beschränkt, es ist also nicht nach einer bestimmten Seitenanzahl voll. Und wenn du die Reihenfolge einmal ändern möchtest, dann verschiebst du eine beliebige Anzahl von Seite(n) einfach an einen anderen Ort – auch über Notizbücher hinweg.
#BestPractice – so sortiere ich
Meines Wissens nach gibt es bislang keine zahlenmäßige Beschränkung der Seitenzahlen in deinem GoodNotes-Notizbuch. Ich habe beispielsweise ein Notizbuch (ein eBook, das ich als Nachschlagewerk nutze) mit über 600 Seiten. Ein solcher Umfang ist für mich aber die Ausnahme, die die Regel bestätigt, denn im Hinblick auf die leichte Erfassbarkeit und Handhabbarkeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass es ab 250/300 Seiten eher unübersichtlich wird in Notizbüchern, in denen man regelmäßig arbeitet, und ich spätestens dann das Notizbuch inhaltlich oder zeitlich splitte.
Was die Sortierung deiner Seiten angeht, kannst du die neuesten Seiten immer nach vorne setzen (also wie im Schnellhefter/Aktenordner die neueste Seite oben einheften) oder aber nach hinten. Für mich ist es natürlicher, die Seiten im digitalen Notizbuch am Ende hinzuzufügen, sodass ich die Inhalte wie in einem Buch von vorne nach hinten lesen kann. In vielen Ordnungssystemen ist aber auch das Neueste obenauf, sodass du das vielleicht auch in deinen digitalen Notizbüchern so gestalten möchtest. Du hast hier alle Möglichkeiten.
Durch die Flexibilität bei dem Hinzufügen von neuen Seiten ist meine Lieblingssortierung häufig gemischt: Ich lege einzelne Kapitel für meine verschiedenen Projekte an und innerhalb dieser Kapitel sortiere ich die Notizen dann chronologisch, das heißt, nicht das ganze Notizbuch ist chronologisch sortiert, sondern immer nur die Seiten in den jeweiligen Kapiteln.
Wie in der Papierwelt gibt es der Welt der digitalen Notizen auch bereits »vorgedruckte« Kalender und Planungsnotizbücher, die eine ausgefeilte Gliederung haben. Häufig sind hier Hyperlinks eingearbeitet, sodass du innerhalb des Planers über die mit Hyperlinks markierten Registerkarten direkt zu den entsprechenden Stellen springen kannst. Das Angebot solcher Planer im Netz ist enorm und vielfältig und vielleicht ist das ja etwas, worauf du schon immer gewartet hast!

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Digitale Notizen mit GoodNotes“ von Andrea Rawanschad. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.
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