Filmepfindlichkeit

Filmempfindlichkeit bei analogen Filmen

Die Formate DIN, ASA und ISO beschreiben in der Fotografie die Lichtempfindlichkeit des Aufnahmematerials. Je empfindlicher ein Film ist, umso weniger Licht wird bei der Aufnahme für eine optimale Belichtung benötigt. Reichen bei Außenaufnahmen in sonnigem Licht eher niedrig empfindliche Filme mit z.B. 100/21° ISO, wird man bei Aufnahmesituationen mit weniger Licht, wie in Innenräumen, meist empfindlichere Filme wie 400/27° ISO und auf Konzerten oder Abendveranstaltungen, bei denen auch kein Blitzlicht zur Aufhellung zur Verfügung steht, sogar hochempfindliche Filme mit 800/30° ISO oder mehr benötigen.

In der Entwicklungsgeschichte der Fotografie gab es verschiedene Normierungen bei der Maßangabe der Filmempfindlichkeit. Die heute noch bedeutenden Formate DIN und ASA wurden im ISO-Wert miteinander kombiniert (Beispiel: 21° DIN = 100 ASA = 100/21° DIN)

DIN = Deutsches Institut für Normung
ASA = American Standard Association
ISO = International Standard Association

Während die Skalierung beim ASA-Format logarithmisch erfolgt, ist der lineare Anstieg des DIN-Formats leichter nachvollziehbar. Als Kurzform ist dennoch die sprachliche Verwendung des ASA Wertes häufig gebräuchlicher. (»Geben Sie mir zwei von den 400er-Filmen und noch einen 3200er, bitte.«) Der Anstieg erfolgt jeweils in Abstufungen von 1/3 Blendenstufen.

Hinweis: Eine Steigerung von einer vollen Blendenstufe entspricht einer Verdoppelung der Lichtintensität, die bei Belichtung auf den Film trifft. Diese Verdoppelung kann gleichermaßen erreicht werden, indem die Blendenöffnung des Objektivs um eine Stufe weiter geöffnet oder aber die Zeit der Belichtung verdoppelt wird.

Aufgedruckt auf den Filmen findet man die vom Hersteller angegebene Nennempfindlichkeit als ISO-Wert. Die Nennempfindlichkeit ist kein absoluter Wert, sondern eher als eine Art Herstellerempfehlung zu betrachten. Mithilfe von forcierter oder reduzierter Filmentwicklung (auch Push/Pull-Entwicklung genannt) lassen sich Filme auch mit anderen Empfindlichkeitswerten belichten, jedoch mit einhergehender Beeinflussung des Bildergebnisses.

Folgende Tabelle zeigt Filmempfindlichkeiten in DIN, ASA und ISO, sortiert nach aufsteigender Lichtempfindlichkeit im Abstand von 1/3 Blendenstufen. Die gängigsten auf heutigen Filmen aufgedruckten Nennempfindlichkeiten sind in Abständen ganzer Blendenstufen fett gedruckt hervorgehoben. Die Tabelle lässt sich in beide Richtungen fortsetzen.

DX-Codierung

Die meisten Kleinbildfilme der großen Hersteller, wie Kodak und Ilford, haben an der Außenseite der Filmpatrone kleine silberne Metallmarkierungen angebracht, die sogenannte DX-Codierung, anhand derer die Automatik der Kamera die Filmempfindlichkeit und die Anzahl maximal verfügbarer Aufnahmen ablesen kann.

Die Filmempfindlichkeit lässt sich aber in der Regel zusätzlich immer auch manuell an der Kamera selbst einstellen. Bei älteren Kameramodellen gibt es dafür eine Art Wählscheibe, die man auf den entsprechenden ISO-Wert drehen muss.

DX-Codierung auf Kleinbild-Filmpatronen. ISO 400/27° (links). ISO 125/22° (rechts), beides Filme mit 36 Bildern

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