Natürlich kann man durch umfangreiche Backups mehr Sicherheit schaffen, aber auch das ist oft mit Zeitaufwand verbunden. Denn es ist ja nicht so, dass Sie eine doppelte Festplatte neben dem PC liegen haben, die Sie nur gegen die defekte/verstellte austauschen müssten.
Mit dem Raspberry Pi 400 können Sie Ihren Computer-Alltag deutlich entspannter genießen. Denn hier müssen Sie nur von Zeit zu Zeit eine Kopie der SD-Karte vornehmen, die Sie in einer Streichholzschachtel in Griffnähe aufbewahren können. Wurde dann irgendwas verstellt oder funktioniert gar nichts mehr – einfach die aktuelle SD-Karte rausnehmen und durch die Zweitkarte ersetzen – und das System läuft vom Fleck weg wieder. Dieses Verfahren ist in manchen Fällen erheblich schneller, als wenn Sie sich mühsam auf Fehlersuche begeben würden.
Aber nehmen wir an, beim Transport Ihres Raspberry Pi 400 wurde die SD-Karte beschädigt oder hat einen Produktionsfehler. Oder Sie haben vergessen, ein Sicherungsdoppel zu machen. Oder egal! Sie benötigen lediglich eine SD-Karte oder einen USB-Stick, die/den Sie überschreiben können. Denn die jeweils aktuelle Version des Betriebssystems – einschließlich aller Anwendungen – ist über die Raspberry-Pi-Homepage downloadbar (www.raspberrypi.org/software/) erreichbar. Dort finden Sie sogar ein kleines Tool, mit dem Sie das System installieren können: Raspberry Pi Imager (läuft unter Windows, macOS, Linux und sogar direkt auf dem Raspberry Pi).
Raspberry Pi Imager
Nach dem Start des Tools wählen Sie über den linken Button das gewünschte Betriebssystem aus einer Liste. Der erste Punkt – RASPBERRY PI OS – sollte aktiviert werden. Hiermit wird das vollständige Betriebssystem einschließlich der Anwendungen, wie z. B. Office-Programme, installiert.

Das Tool eignet sich auch für die Installation weiterer Betriebssysteme, die für den Raspberry Pi geeignet sind. Aufgeführt werden z. B. Systeme, die besonderen Zwecken dienen (etwa Kodi OS, falls Sie Ihren Raspberry Pi hauptsächlich zur Verwaltung von Video- und Audiomedien einsetzen möchten). Ebenfalls können bekannte Linux-Varianten wie Ubuntu oder Manjaro ausgewählt werden.

Sie können sich momentan auf das eigentliche Raspberry Pi OS beschränken und, wenn Sie mit diesem System vertrauter sind, einmal die anderen Distributionen ausprobieren. Raspberry Pi Imager kann ebenso für Linux-Installationsdateien benutzt werden, die nicht aufgeführt sind. Auf der Homepage der jeweiligen Distribution liegt eine solche Image-Datei für den Download bereit (beispielsweise mit der Endung *.iso), die lauffähige Systeme für das Brennen von DVDs oder für den Start via USB-Stick zur Verfügung stellen. Nun müssen Sie nur noch das gewünschte Speichermedium, also z. B. eine leere SD-Karte, auswählen und starten. Nach wenigen Minuten ist der Vorgang erledigt und Sie können die Karte in Ihrem Raspberry Pi 400 nutzen.


Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Raspberry Pi 400 Schnelleinstieg“. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.
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