Es gibt ganz unterschiedliche Situationen, in denen du Mitschriften erstellen kannst, die alle unterschiedliche Herausforderungen an deine Sketchnote-Fähigkeiten stellen. Im Prinzip ist dies die Königsdisziplin des Sketchnotens und das, vor dem nicht nur Anfänger größten Respekt haben.
Wir schließen hier solche Vorträge oder Vorlesungen aus, beispielsweise an der Universität, in denen du ausschließlich einfach alles mitschreiben musst, was auf dem Projektor des Professors auftaucht, weil du sonst kein vollständiges Skript hast. Das ist zeitlich nicht möglich. Hier bist du lediglich ein Schreibroboter.
Etwas einfacher wird es, wenn Vorträge nicht nur einseitig ablaufen, sondern wenn es eine Art Dialog gibt oder sogar Rückfragen aus dem Publikum erlaubt sind. Gute Sprecher haben ihren Vortrag optimal strukturiert und kommunizieren den Aufbau am Anfang ihrer Rede.
Vorbereitung für deine Mitschrift
Das Geheimnis einer guten Mitschrift ist die Vorbereitung, ein Tipp, den du von Mike Rohde immer wieder hören wirst und den er auch in seinem Sketchnote-Buch veröffentlicht hat. Das klingt aufwendiger, als es ist, hat aber das Potenzial, deinen Mitschriften einen regelrechten Kick zu geben.
Schau dir zweierlei Dinge an: Wer hält den Vortrag? Um welchen Inhalt geht es? Wenn du das weißt, dann kannst du mit deiner Internetrecherche loslegen und im Vorfeld schon einmal etwas über die Vortragenden in Erfahrung bringen. Oft finden sich auch wertvolle Hinweise im Ausschreibungstext.
Darüber hinaus kannst du dir ein Foto des Redners oder der Rednerin heraussuchen und ein vereinfachtes Porträt in dein Notizbuch zeichnen, den Namen hinzufügen sowie den Titel der Veranstaltung und das Datum.
Hier ein paar einfache Beispiele, die du als Vorlage für deine nächsten Aufzeichnungen nutzen kannst:

Möglicherweise erstellst du die Zeichnungen deiner Sketchnotes etwas aufwendiger und nicht so vereinfacht? Dann kannst du dich natürlich auch an komplexere Porträts wagen.
Je mehr du dich schon im Vorfeld mit den Inhalten und Themen vertraut gemacht hast, desto leichter fällt dir später deine Live-Sketchnote. Wenn du im Vorfeld Schreibweisen von Namen und mögliche Fachbegriffe bereits recherchiert hast, hilft das deinem Verständnis und spart dir in der Echtzeitsituation eine Menge Zeit und Energie.
Extra-Tipp: Schick deinen Perfektionisten oder deine innere Kritikerin raus. Wir alle haben Anteile in uns, die permanent an unserer Leistung herummäkeln. Die haben heute Urlaub.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Leichter lernen mit Sketchnotes und Co.“ von Heidrun Künzel und Peter Schmitt. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.