nextcloud desktop client

Nextcloud Backup mit Desktop Client

Der Aufruf der Nextcloud via Browser ist praktisch: Es muss nichts installiert werden und ein Link lässt sich unkompliziert in jedem Browser aufrufen. Aber gerade für den täglichen Umgang mit Dokumenten gibt es eine deutlich elegantere Möglichkeit: Der sogenannte »Desktop-Client« automatisiert alle Vorgänge, sodass bequem innerhalb des gewohnten Dateimanagers gearbeitet werden kann.

Der Client wird für Windows, Mac und Linux zur Verfügung gestellt (https://nextcloud.com/install/) und übernimmt die Synchronisation der Daten im Hintergrund. Die Dateien müssen also nicht mehr »von Hand« zur Nextcloud verschoben werden. Ideal für alle Backup- und Synchronisationsvorhaben!

Ein Beispiel: Sie arbeiten an einem wichtigen Projekt. Die Dokumente speichern Sie auf Ihrem Computer unter »C:\Dokumente\Projekt_Anbau«. Dieses Verzeichnis können Sie vom Desktop-Client überwachen lassen. Wird hier eine neue Datei gespeichert oder geändert, so geschieht die Aktualisierung automatisch in Ihrer Nextcloud. Damit können Sie nahtlos an Ihren Dokumenten arbeiten.

Steht beispielsweise das Taxi schon vor der Tür und Sie müssen Ihr Arbeitszimmer verlassen, können Sie dennoch im Zug den letzten Stand auf Ihrem Notebook abrufen, sofern eine entsprechende Internetverbindung vorhanden ist. Sie bemerken während der Arbeit an Ihren Dokumenten nichts von der Unterbrechung außer einem Mini-Icon im System-Tray, das gelegentlich die Farbe ändert und für die Aktualisierung sorgt.

Nach der Installation des Nextcloud Desktop Client müssen einige Einstellungen vorgenommen werden, das heißt, Sie müssen angeben, welche Verzeichnisse zwischen Ihrem lokalen Speichermedium und der Nextcloud synchronisiert werden sollen.

Dazu starten Sie den Desktop-Client, den Sie bei den installierten Anwendungen mit der Bezeichnung »Nextcloud« finden. Im Browser wird die Anmeldeseite Ihres Nextcloud-Anbieters aufgerufen. Dort werden Sie gebeten, sich mit Ihren Account-Daten anzumelden und der Verknüpfung des Dienstes mit Ihrem lokalen Gerät zuzustimmen. Nun können Sie mit der eigentlichen Einrichtung beginnen.

Von Nextcloud wurde in Ihrem lokalen Dateisystem ein Ordner »Nextcloud« angelegt. Sie müssen sich eigentlich nicht darum kümmern, wo genau dieser Ordner untergebracht ist. Unter Windows kann der Pfad beispielsweise »C:\ Users\Schmidt\Nextcloud« lauten. Je nach Dateimanager erhält der Ordner ein kleines Nextcloud-Icon, sodass dieser rasch im Verzeichnisbaum zu erkennen ist.

Falls Sie lieber einen anderen Speicherort für den Nextcloud-Ordner wählen möchten, etwa eine zweite Festplatte auf Ihrem Computer, so können Sie diese Anpassung unter (1) vornehmen (siehe Abbildung) und beispielsweise »D:\Meine_Sicherung« auswählen.

nextcloud desktop client

Mit (2) rufen Sie jene Verzeichnisstruktur auf, die bereits in Ihrer Nextcloud vorhanden ist. Sobald Sie einen neuen Ordner in dem lokalen Verzeichnis erstellen, erhält Ihre (Online-) Nextcloud den gleichen Ordner – und umgekehrt. Ihre Verzeichnisse werden also wechselseitig gespiegelt.

Allerdings müssen Sie nicht den gesamten Datenbestand synchron halten. Sie können auswählen, ob alle oder nur ausgesuchte Online-Ordner synchronisiert werden sollen (3).

Diese Auswahlmöglichkeit kann für verschiedene Zwecke sinnvoll sein:

  • Sie nutzen unterwegs ein Notebook mit wenig Speicherplatz. Dann können Sie sich entscheiden, auf diesem Gerät nur jene Verzeichnisse zu synchronisieren, mit denen Sie aktuell arbeiten. Auf dem »großen« Desktop-PC synchronisieren Sie hingegen alle Nextcloud-Verzeichnisse, damit Sie ein umfassendes Backup erhalten.
  • Sie haben in Ihrer Nextcloud Archiv-Ordner, die Sie nicht für die tägliche Arbeit benötigen. Beispielsweise die Ordner »Masterarbeit« (Ihr Examen liegt schon fünf Jahre zurück) oder »Bewerbungsunterlagen«, auf die Sie nur noch gelegentlich zugreifen. Solche Ordner, die in erster Linie als Archiv dienen, können in der Nextcloud aufbewahrt werden, ohne dass diese zwingend auf einem Arbeitsgerät vorhanden sein müssen.

Ein Beispiel aus meinem eigenen Alltag: Für meine Hochschullehre sind jeweils die Unterlagen aus dem aktuellen und dem vorangegangenen Semester wichtig und werden synchronisiert. Die »älteren Semester« schlummern hingegen nur in der Cloud, falls ein Nachzügler am Ende seines Studiums bemerkt, dass er unbedingt noch einen Leistungsnachweis benötigt.

Den Stand der Synchronisation können Sie an kleinen Symbolen erkennen, die eine Datei während des Vorgangs erhält – also etwa ein Häkchen in einem grünen Kreis.

Hinweis

Die 1:1-Spiegelung der Verzeichnisstruktur ist unkompliziert: Sie haben jeweils einen (Nextcloud-)Ausgangsordner online und lokal – nur die Unterordner werden synchronisiert. Aber Ihre Nextcloud kann noch mehr: Es ist möglich, weitere Ordner in die Synchronisation einzubeziehen. Vielleicht gibt es gerade ein aktuelles Projekt, dessen Dateien auf der Festplatte »D« liegen und ein Archiv auf dem Laufwerk »F«. Dann können Sie die lokalen Verzeichnisse »D:\Projekt\Anbau« und »F:\Archiv« zusätzlich für die Synchronisation auswählen (siehe Abbildung).

Weiterhin können Sie mit dem Desktop-Client auch mehrere Nextcloud-Installationen an unterschiedlichen Standorten verwalten, indem Sie die entsprechenden Zugangsdaten eintragen.

Wenn Sie beispielsweise eine Nextcloud an Ihrer Hochschule nutzen und gleichzeitig bei einem regionalen Hoster eine Nextcloud für Ihren Verein betreiben, so legt die Software automatisch getrennte Verzeichnisse an.


nextcloud schnelleinstieg

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Nextcloud Schnelleinstieg“ von Herbert Hertramph. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.

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