Das Programm 3D Builder ist in Windows 10 bereits installiert. Wenn es in Windows 11 nicht vorinstalliert sein sollte, können Sie es aus dem Windows Store installieren. Mit dem Programm kann man, wie mit Paint 3D, 3D-Modelle entwerfen.
Weiterhin kann man mit ihm den Druck verschiedener 3D-Drucker steuern (es ist dann kein Slicer-Programm notwendig) oder den Druck eines 3D-Modells über das Internet bestellen. Dieses Programm kann als Ergänzung bzw. Ersatz von Paint 3D angesehen werden.
Bearbeitung eines 3D-Modells mit 3D Builder
Ich möchte 3D Builder hier nutzen, um eine vorher erstellte Eistüte weiter zu bearbeiten. Im Moment kann sie noch nicht gedruckt werden, da sie auf der Spitze der Eiswaffel steht.
Rufen Sie das Programm auf. Klicken Sie auf NEUE SZENE. Klicken Sie dann im EINFÜGEN-Menü auf + HINZUFÜGEN. In dem erscheinenden Fenster klicken Sie auf OBJEKT LADEN. Navigieren Sie zu Ihrer Datei (hier Eistüte.3mf), klicken Sie auf diese und klicken Sie dann auf den Button ÖFFNEN. Unsere Eistüte wird nun angezeigt.

Komponenten zusammenfügen
Sie können mit dem Mausrad heranzoomen. Im Moment besteht unser 3D-Modell noch aus vier Komponenten. Die Eiswaffel, die beiden Eiskugeln und die Sahnehaube. Das sehen Sie, da jede Komponente in 3D Builder einen eigenen, blauen Rahmen erhalten hat. Wir machen daraus ein zusammenhängendes Modell, indem wir im Menü auf BEARBEITEN und dann auf ZUSAMMENFÜHREN klicken. Das Modell wird nun insgesamt von einem blauen Rahmen umgeben. Die einzelnen Komponenten können nicht mehr einzeln manipuliert werden.
Modell aufteilen und für den Druck vorbereiten
So wie es ist, kann das Modell nicht gedruckt werden, da – wie erwähnt – seine Auflagefläche zu gering ist. Auch ein Hinlegen der Eistüte bringt nichts, da sie dann nur auf einem kleinen Bereich der Eiswaffel aufliegt. Wir schneiden daher das Modell in zwei Teile, drucken diese später separat und kleben die beiden Hälften nach dem Druck zusammen.
Klicken Sie auf dafür den Menüpunkt BEARBEITEN und dann auf AUFTEILEN. Es wird das obere Teil des Modells angezeigt, das an seiner unteren Seite durch eine grüne Ebene getrennt wird (siehe Abbildung). Die Teilung des Modells ist so noch nicht praktisch. Es ist besser, das Modell längs zu teilen.

Die Ebene, an der entlang das Modell geteilt werden soll, kann gedreht werden, indem man die angezeigten Kreise mit der Maus anfasst und bewegt. Fassen Sie den senkrecht verlaufenden Kreis an seinen Pfeilen an und ziehen Sie ihn nach unten. Damit wird die Teilungsebene umgeschwenkt. Geben Sie im Eingabefeld am unteren Rand des Fensters eine 90 (Grad) ein, damit die Teilungsebene genau mitten durch das Modell verläuft.
Klicken Sie im Menü auf BEIDE BEIBEHALTEN (damit nicht eine Seite gelöscht wird) und dann auf AUFTEILEN. Danach geht ein Schnitt durch die Eistüte. Klicken Sie auf das Menü und danach auf SPEICHERN UNTER. Geben Sie dem Modell einen Namen (hier Eistüte2Teile.3mf) und speichern Sie das Modell ab.

Nun werden die beiden Hälften der Eistüte voneinander getrennt. Klicken Sie rechts auf AUSWAHL AUFHEBEN und klicken Sie dann auf die linke Hälfte des Modells. Verschieben Sie sie dann mit dem Pfeil (rechts – links) nach links.
Klicken Sie im unteren Auswahlfeld auf DREHEN und befördern Sie das Modell auf seine flache Seite.

Machen Sie das Gleiche mit der anderen Hälfte der Eistüte.
3D-Modell skalieren
Wir haben die Eistüte für den Druck vorbereitet. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Denn die Eistüte ist noch viel zu klein. Klicken Sie beide Modelle an und drehen Sie sie so, dass Sie sie von oben betrachten können. Klicken Sie auf dem unteren Auswahlfeld auf SKALIEREN . Um das Modell erscheint nun ein Rahmen.
Fassen Sie den unteren rechten Punkt des Rahmes mit der Maus an und bewegen Sie ihn nach rechts unten. Achten Sie dabei auf die Zahlenangabe im unteren Auswahlfeld. Scrollen Sie mit dem Mausrad immer wieder von der Eistüte weg und vergrößern Sie sie immer weiter, bis sie etwa den Wert von 25 mm erreicht. Speichern Sie das Modell nun ab (hier als als Eistüte2TeileDruck.stl).
Achten Sie dabei darauf, dass Sie das Formal STL wählen, damit die Datei später von unserem Slicer-Programm weiterverarbeitet werden kann.
Modell in Slicer laden
Als Letztes können Sie das Slicer-Programm Cura aufrufen und die gerade erstellte Datei laden. Dort können Sie die Eistüte auf die Größe Ihres Druckbetts anpassen und sie beispielsweise auf 600 % vergrößern. Mit einiger Übung können Sie die Eistüte natürlich auch schon vorher auf die richtige Größe bringen. Das Slicer-Programm bietet Ihnen aber immer die zusätzliche Möglichkeit der Größenanpassung.
Die Eistüte kann nun auf Ihrem 3D-Drucker ausgedruckt werden.


Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „3D-Druck“ von Thomas Kaffka. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.