Eine Nase ist komplex aufgebaut. Wir gehen hier vom methodischen Aufbau der Proportionen aus und zoomen ran.

Ausgehend von Mittelachse, Augenbrauenlinie, Augenlinie und Nasenlinie des Gesichts zeichnest du einen Kreis auf den Schnittpunkt der Nasenlinie mit der Mittelachse. Dieser muss nicht exakt sein, denn kleine Abweichungen formen individuelle Nasen. Hier siehst du ein Standardschema, um erst einmal den grundsätzlichen Aufbau nachzuvollziehen. Falls es dich nach mehr Individualität dürstet, experimentiere nach dem Lernen der Zeichenformel mit den Proportionen. Zunächst aber zeichnen wir die Nase nach der bekannten Methode und ergänzen diese um drei Kreise auf der Nasenlinie.

Nasenansatz und Nasenwände kennen wir aus der modernen Methode zum Aufbau von Gesichtern. Die Kreise formen die Nasenspitze und die Nasenflügel. Zeichne den Bereich für die steile Front der Nasenspitze ein, um diesen später beim Schraffieren zu berücksichtigen.
Die Nasenlöcher liegen in etwa auf der Schnittfläche der kleinen Kreise mit dem großen Kreis in der Mitte. Bei der Nase ist die Schraffur besonders wichtig und formgebend, besonders bei den Nasenwänden.

Den Nasenrücken zeigst du, indem du hier aussparst, also nicht schraffierst. Kombiniere Schraffur und Schattierung, um eine plastische Nasenspitze zu zeichnen. Beobachte, wo tiefe Schatten liegen und wohin Licht reflektiert wird: Um den oberen Bereich der Nasenlöcher ist es deswegen etwas heller.
Du siehst: Ein Zeichner muss gut beobachten können und achtsam sein. Auf diese Weise arbeitest du auch die Nasenflügel aus und fügst einen Nasenschatten unterhalb hinzu, damit sich deine komplette Zeichnung vom Papier abhebt.


Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Gesichter zeichnen“ von Desiree Delage. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.