In der Grundschule gab es im Deutschunterricht immer eine Aufgabe, die ich sehr geliebt habe und die dem nächsten Bild zugrunde liegt. Wir mussten für verschiedene Tätigkeiten verschiedene Synonyme finden. Zum Beispiel auch für das Verb gehen. Diese Vielfalt in der deutschen Sprache habe ich bereits früh geliebt, und sie in einfachen Figuren abzubilden, ist allerdings schwerer, als lediglich die passenden Worte zu finden. Dennoch habe ich einen Versuch gestartet und euch die vielen Spielarten des Gehens im nächsten Bild zusammengetragen. Achtet mal darauf, was die Unterschiede der einzelnen Fortbewegungsarten sind, welche Körperhaltung ist für welche Fortbewegungsart gewählt worden?

1. gehen (hintere Ferse liegt nicht auf)
2. lockeres Laufen (beide Füße liegen oberhalb der Horizontallinie)
3. davonrennen (Blick zurück, »wo sind die Verfolger?«)
4. rennen, sprinten (roter Kopf, vorderes Knie sehr weit oben)

1. waten (hier wichtig – die Haltung der Arme)
2. schleichen (der große Auftritt des großen Zehs J): Die Armhaltung beim Schleichen ist meine liebste Armhaltung, weil sie sich so schön einfach zeichnen lässt und das langsame Gehen besonders gut verdeutlicht.
3. marschieren
4. tippeln (kleine Bewegungen auf Zehenspitzen

1. schlendern (gemütlich, gute Laune, Hände in den Taschen)
2. hinken (diese Bewegung kann nur angedeutet werden)
3. hüpfen/springen (angezogene Beine, Speedlines)
4. stolpern (Oberkörper liegt vor dem Unterkörper)
Achtet bei abgeknickten Knien und Figuren von vorne darauf, wo die Zehen hinschauen.


Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Figuren zeichnen aus der Hüfte“ von Heike Haas. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.